Gute und böse Chatbots: KI im Spannungsfeld von Ethik und Effizienz

7. Mrz

ChatGPT hat das Thema Künstliche Intelligenz in die Diskussion der breiten Öffentlichkeit befördert. Die Frage, wie sich der Einsatz von künstlicher Intelligenz ethisch und moralisch auswirkt, wurde dadurch stark befeuert. Die Diskussion um den ethischen Einsatz von KI Bots ist allerdings viel älter.

Bereits 2018 geriet Google in eine Kontroverse, als es seinen Voicebot Google Duplex vorstellte. Google Duplex war so gut darin, wie ein echter Mensch zu sprechen, dass viele ihn nicht als KI-Tool identifizierten. Daraufhin musste Google in einer Aussage klarstellen, dass der Voicebot zukünftig stets mit einem entsprechenden Hinweis ausgestattet wird, um dessen Identität klarzustellen (siehe Blogbeitrag “EU AI Act: Was bedeuten die KI-Regeln für Chatbots?“).

Die Debatte um den ethischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Allgemeinen und im Besonderen das Verhalten von Chatbots wird uns die nächsten Jahre begleiten.

Gibt es gute und böse Chatbots? KI-getriebene Chatbots sollen menschliche Kommunikation simulieren und sich damit so verhalten wie echte Menschen. Aber wie menschlich darf und sollte KI wirklich handeln? Was bedeutet es für unser Zusammenleben, wenn wir nicht mehr zwischen Menschen und Maschine differenzieren können und eine KI darüber entscheidet, ob wir einen Job oder eine lebensrettende Behandlung bekommen?

Wie viel Mensch sollte in einem guten Chatbot stecken?

Wenn wir von menschlichen Interaktionen sprechen, denken wir in erster Linie an gute Gespräche, lustige Begegnungen und geteilte Erinnerungen. In Wirklichkeit haben Menschen aber nicht nur positive Eigenschaften wie Empathie, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit oder Hilfsbereitschaft. Menschen lügen, täuschen, werden aggressiv oder beleidigend. Würde ein Chatbot auch diese unerwünschten menschlichen Eigenschaften imitieren, so könnte man getrost von einem bösen Chatbot sprechen.

Dass Chatbots nicht beleidigen oder lügen sollen, ist nicht nur im Interesse von Individuen und Gesellschaft, sondern auch im Interesse von Unternehmen – er soll schließlich zu einer gelungenen Erfahrung für den Kunden beitragen.

Doch sobald die formulierten Eigenschaften in konkretes Handeln übersetzt wird, zeigen sich Grenzbereiche, wo geschäftliche Interessen und gesellschaftliche Moralvorstellungen nicht übereinstimmen.

 

Wieviel Empathie darf ein Chatbot imitieren?

Ein hohes Maß an Empathie in Chatbots kann dazu führen, dass Nutzer emotionale Bindungen zu diesen nicht-menschlichen Akteuren entwickeln. Dies wirft ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug darauf, wie diese Beziehungen die sozialen Fähigkeiten und das Wohlbefinden der Nutzer beeinflussen können.

Zu viel Empathie kann die Grenzen zwischen menschlichen und künstlichen Interaktionen verwischen und Nutzer in die Irre führen. Dies geschieht vornehmlich, wenn Nutzer beginnen, emotionale Unterstützung von einem Programm zu erwarten, das gar nicht in der Lage ist, echtes Mitgefühl zu bieten.

 

Chatbot Training zwischen Ehrlichkeit und gesellschaftlichen Vorurteilen

Da KI-Systeme auf Trainingsdaten basieren, die existierende gesellschaftliche Zustände widerspiegeln, können sie unbeabsichtigt Vorurteile und Diskriminierungen reproduzieren.

In Fällen, in denen die zugrundeliegenden Daten rassistische oder sexistische Vorurteile enthalten, könnte eine „ehrliche“ Wiedergabe dieser Daten durch den Chatbot diese schädlichen Muster weiter verstärken. Hier steht man vor dem Dilemma, ob eine KI in solchen Fällen „unehrlich“ sein sollte, um ethisch bedenkliche Inhalte zu vermeiden und nicht weiter zu verfestigen und fortzuschreiben.

 

Anpassungsfähigkeit mit Verantwortung verknüpfen

Während Anpassungsfähigkeit eine wertvolle Eigenschaft für Chatbots ist, um Nutzeranforderungen zu erfüllen und personalisierte Erlebnisse zu bieten, birgt sie auch das Risiko, unangemessenes Verhalten zu lernen oder zu verstärken.

Ein adaptiver Chatbot, der ohne strenge ethische Richtlinien entwickelt würde, könnte unbeabsichtigt unerwünschte oder sogar schädliche Interaktionen fördern. Eine permanente menschliche Kontrolle der selbstlernenden Elemente sollte daher unbedingt Teil eines Chatbots sein.

 

Was machen Chatbots mit Gesellschaft und Individuum?

Auch wenn Chatbots auf dem Papier genauso Computerprogramme sind wie Textverarbeitung und Steuersoftware, sind Chatbots nicht neutral. Da sie wie Menschen kommunizieren sollen, neigen Nutzer dazu, Chatbots zu vermenschlichen. Chatbots beeinflussen nicht nur wie wir arbeiten und leben, sondern auch wie wir miteinander interagieren. Diese Einflüsse sind vielschichtig und werfen wichtige Fragen auf.

Künstliche Intelligenz und ökonomischer Wandel

Die Integration künstlicher Intelligenz (KI) in die Arbeitswelt verspricht eine höhere Effizienz und schafft auch neue Arbeitsplätze. Viele Job drohen jedoch durch KI überflüssig zu werden. Was bedeutet das für die Gesellschaft, wenn Menschen Ihren Job verlieren, aber nicht genug neue Jobs entstehen sollten?

Diese Entwicklung zwingt uns als Gesellschaft, über zukunftsfähige Lösungen nachzudenken. Ziel sollte es sein, ein Gleichgewicht zwischen technologischem Fortschritt und sozialer Sicherheit zu gewährleisten. In der Diskussion stehen unterschiedlichste Ansätze, wie das bedingungslose Grundeinkommen oder strengere Regulierungen von KI – dies wird in den kommenden Jahren noch mehr Aufmerksamkeit gewinnen.

 

Wenn Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze transformiert

Die Einführung von KI in Produktions- und Dienstleistungsprozesse verändert grundlegend, wie und in welchen Bereichen wir arbeiten. Während einige die Chance sehen, monotone Tätigkeiten zu automatisieren und dadurch kreatives und erfüllendes Arbeiten zu fördern, werfen sich gleichzeitig Fragen nach Verantwortung und Sicherheit auf. In sensiblen Bereichen wie der Medizin, dem Militär oder der Energieversorgung ist klar zu definieren, wer im Falle eines Fehlers zur Rechenschaft gezogen wird.

 

Welche psychosozialen Effekte sind durch KI-Einsatz zu erwarten?

Die fortschreitende Digitalisierung reduziert die Notwendigkeit physischer Begegnungen im Alltag, was eine zunehmende Isolation und Einsamkeit befürchten lässt. Chatbots, die zunehmend komplexe soziale Funktionen übernehmen, könnten diese Tendenz verstärken. Eine übermäßige Abhängigkeit von technologischen Interaktionen für emotionale Unterstützung oder Entscheidungshilfen könnte die Entwicklung sozialer Kompetenzen hemmen.

Langfristig besteht die Gefahr, dass die Grenzen zwischen menschlichen und maschinellen Interaktionen verschwimmen, was zu einem abnehmenden Realitätssinn bei besonders vulnerablen Gruppen führen kann.

Auch die Vermenschlichung von Chatbots ist ein wichtiger Aspekt. Die Vermenschlichung von Chatbot ist ein umfassendes Phänomen, mit dem Unternehmen sich auseinanderzusetzen haben (vgl. Blogbeitrag „Warum Chatbots eine Persönlichkeit brauchen“). Noch mehr als eine Website, wird ein Chatbot als Repräsentant des Unternehmens wahrgenommen. Chatbots müssen dementsprechend im Sinne einer guten und gesunden Kommunikation trainiert und als solche kenntlich gemacht werden.

Noch mehr Tipps für erfolgreiche Chatbots

Diese Blogbeiträge enthalten weitere interessante Tipps und geben Ihnen Anregungen für erfolgreiche Chatbot-Anwendungen:

 

Link zum Chatbot YouTube Kanal von Cobuddy

Schau dir Cobuddy Videos an!

Sieh dir die Chatbot Videos von Cobuddy mit KI Avatar Alisha auf YouTube an!

Fazit: Ethische Chatbots entwickeln

KI-Komponenten führen in immer mehr Prozessen Funktionen aus, die zuvor nur von Menschen ausgefüllt werden konnten. Der Einsatz von KI Chatbots wirft dadurch eine Reihe von ethischen Fragen auf, die gesellschaftlich und rechtlich bisher nicht abschließend geklärt sind.

Was Chatbots betrifft, so sollten Unternehmen sicherstellen, dass ihre Chatbot-Lösung alle datenschutzrechtlichen Bestimmungen erfüllt, und sie klar als solche kennzeichnen, um Transparenz zu gewährleisten und das Vertrauen der Nutzer zu fördern.

Zusätzlich sollten Unternehmen die technische Lösung den gegebenen Anforderungen anpassen und dafür Sorge tragen, dass KI-Komponenten verantwortungsvoll und kontrolliert eingesetzt werden. Es sollte jederzeit sichergestellt sein, dass die volle Verantwortung in Händen verantwortlicher Mitarbeiter liegt. Nur so kann auch langfristig eine erfolgreiche und vertrauensvolle Kommunikation auf allen Ebenen der Unternehmenskommunikation sichergestellt werden.

Chatbot Cobuddy: Verantwortungsbewusste KI-Praxis von acceptIT

Bei der Entwicklung der Chatbot-Familie Cobuddy haben wir uns intensiv mit oben genannten Möglichkeiten und Herausforderungen befasst. Die Cobuddy-Chatbots sind intentbasierte Systeme, die darauf ausgelegt sind, die Bedürfnisse und Anliegen der Nutzer präzise zu erkennen und zu beantworten. Sie repräsentieren unseren Ansatz, ethische Prinzipien und Effizienz in Einklang zu bringen:

  • Kuration durch Experten: Um sicherzustellen, dass unsere Chatbots verantwortungsvoll agieren, arbeiten wir mit einem Team von Mitarbeitern zusammen, die jede Antwort kuratieren. Dies gewährleistet, dass die Cobuddy Chatbots nicht nur präzise und hilfreich, sondern auch ethisch und kulturell sensibel antworten.
  • Transparenz und Vertrauen: In Übereinstimmung mit unserem Engagement für ethische KI, kennzeichnen wir klar, dass es sich bei Cobuddy um eine Chatbot-Lösung handelt. Dies fördert das Vertrauen der Nutzer und sorgt für Transparenz in der Kommunikation.
  • Ethische Richtlinien und Kontrolle: Cobuddy unterliegt strengen ethischen Richtlinien und wird kontinuierlich überwacht, um sicherzustellen, dass die Interaktionen angemessen und frei von unerwünschten Vorurteilen sind.

Wir laden Sie ein, Cobuddy selbst zu erleben und zu sehen, wie unsere Chatbots in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Organisation einen positiven Unterschied machen können. Stöbern Sie hier auf der Cobuddy-Website, um mehr zu erfahren und eine über das Kontaktformular eine Produkt-Demonstration zu vereinbaren.

Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft der KI-Kommunikation gestalten – verantwortungsvoll, transparent und effizient. Wir freuen uns auf Sie!